Der Kleine Priel steht zu Unrecht im Schatten seines großen Bruders. Die Höhendifferenz vom Stodertal bis zum Gipfel beträgt beinahe 1500m. Ohne Zwischenstation stellt dies eine beachtliche Herausforderung dar, da Verpflegung und vor allem ausreichend Trinkwasser selbst mitgeschleppt werden müssen.
Aufbruch sollte 7 Uhr sein. Da es aber erst ab 8 Uhr Frühstück gibt, wird es später als geplant. Dem Wirt sei Dank, er bringt uns mit dem Hotelbus bis zur Wegsperre beim Prieler. Damit machen wir etwas Zeit gut. So beginnen wir den stetig bergan führenden Aufstieg um etwa 9 Uhr. Nach einem kurzen Stück Forststraße führt der Weg durch Hochwald und Holzschläge steil und in vielen Serpentinen zum Schnablwipfel, den wir rechts liegen lassen. Da wir nicht wissen, was noch auf uns zukommt, machen wir nur kurze Trinkpausen und steigen weiter stetig bergan. Einen ersten Blick auf den Gipfel suchen wir immer wieder vergeblich. Die vorgelagerte Bergkuppe, die offenbar gerne als Rastplatz genutzt wird, verhindert diesen.
Schließlich gelangen wir über den flachen Südgrat und einem Geröllfeld zu einer Passage von zwei ausgesetzten Stellen, die uns schon Überwindung gekostet haben. Aber kurz danach erreichen wir den Gipfel und genießen den unbeschreiblichen Ausblick.
Wir gönnen uns etwas unterhalb des windigen Gipfels eine kleine Erholung.
Die Wetterprognose hat Regen nicht ausgeschlossen. Ein verstohlener Blick und Richtung Warscheneckgrupp und Totes Gebirge
schüren unsere Sorge, dass ein Unwetter aufzieht und so beschließen wir gleich wieder abzusteigen. Was ich nicht weis ist, dass Richard Knieprobleme hat. Beim raschen Abstieg werden diese wieder akut und verursachten starke Schmerzen. Da wir nichts riskieren wollen, stiegen wir bis zu untersten Querung des Steiges mit einem Forstweg ab. Inzwischen begann es leicht zu nieseln. Richard verständigt seinen Freund Kurti, der uns von dort abholt und sicher hinunter ins Tal bringt.
Kartenansicht
Gesamtanstieg: 1562 m
Gesamtabstieg: -68 m
Gesamtzeit: 00:47:51
Anmerkung: Der Track ist nicht selbst erstellt, sondern stellt die von uns geplante Route dar.
Einkehrmöglichkeit: keine