Der kleine Karersee (1.620 m) ist genauso bezaubernd wie das bestimmende Bergmassiv. Vor langer Zeit lag in Südtirol, hoch oben bei den grauen Felsen, der wunderschöne Rosengarten von Zwergenkönig Laurin.
Nun, ob die Sage wahr ist kann man nie wissen aber die Berge sind auf jeden Fall beeindruckend. Abends, wenn die Sonne untergeht, werden die Berge von der tiefstehenden Sonne in den schönsten Orange-, Rot- und Rosatönen beleuchtet. Lokal wird das Phänomen als Enrosadira bezeichnet, ein Wort, das vom Ladinischen „rosadüra“ oder „enrosadöra“ abstammt und „sich rosa verfärben“ bedeutet. Leider hatten wir nicht das Glück diesen Effekt zu bestaunen ….
Wir starten kurz nach der Passhöhe (1745 m)beim Wanderparkplatz und nehmen den Aufstieg zur Rotwand-Hütte auf dem Weg Nr. 548 in Angriff. Bald wird der Weg steiler und zügig gewinnen wir an Höhe. Immer wieder gibt es Aussichtspunkte auf das Bergpanorama der Dolomiten. Teilweise im Wald, manchmal an verwaisten Almen vorbei und dann wieder über Wiesen erreichen wir die Baumgrenze. In einer pitoresken Felsenlandschaft werden wir von vorsichtigen Murmeltieren beobachtet und der Steig bringt uns schließlich zu den beiden Berghütten am Fuße der steilen und für uns unbezwingbaren Felswände der Teufelswand und der Rotwand im südlichen Rosengarten. Wir beschließen den unbedeutenden Gipfel des Col de Ciampac (2317 m) zu besuchen und schwenken nach rechts. Ein kurzer schmaler Steig führt uns bis knapp unterhalb des Gipfels wo wir aufgrund fehlendem Klettervermögen halt machen. Ein herrliches Panorama auf die Spitzen des Rosengarten würde uns von hier aus für die Mühen entschädigen, wenn nicht die meisten der umliegenden und auch fernen Gipfel in Wolken verborgen wären. Nach einer kurzen Rast kehren wir um und steigen wieder hinunter zu den Hütten, gehen ein kurzes Stück am Hinweg zurück bis zur Abzweigung und folgen dem Weg 549 in Richtung Masare-Hütte zum großen bronzenen Adler dem Christomannos-Denkmal. Von diesem Aussichtspunkt bieten sich tolle Tiefblicke hinunter ins teils wolkenverhangene Tal. Kurz danach zweigt der Weg 539 ab und bringt uns zur, leider geschlossenen, Paolina-Hütte bei der Bergstation des gleichnamigen Sesselliftes auf 2125 Hm. Hier haben wir eine gute Gelegenheit um unseren Regenschutz anzulegen, weil es beginnt fürchterlich zu schütten. Auf einem ausgetretenem Pfad geht es nun steil nach unten und zum Glück lässt der Regen bald nach, sonst wären wir in einem Bacherl bergab geschwommen. Bei leichtem Nieselregen steigen wir weiter ab bis wir schließlich den Startpunkt erreichen.
„uuur nett“ !
Gesamtanstieg: 581 m
Gesamtabstieg: -567 m
Gesamtzeit: 04:16:12
Einkehrmöglichkeit: keine