Säulkopf (3209m, Osttirol)

Vor 50 Jahren wurde von der Kolpingsfamilie Wien-Favoriten am Säulkopf das Gipfelkreuz errichtet. Anläßlich dieses Jubiläums hat Ignaz eine Bergtour organisiert. Mit dabei sind seine Frau Christa und Familie, Lisbeth und Hartwig, Norbert, Hans, Hermi, Petra und Reinhard, Stefan und last but not least Gerhard. Treffpunkt ist die Nilljoch Hütte, von der aus wir um 14 Uhr zur Bonn-Matreier-Hütte auf rund 2700m ü. A. aufsteigen wollen.

Ich reise von Graz aus an. Geplant ist die Abfahrt um 7 Uhr, was ich beinahe schaffe, so dass ich kurz nach 11 Uhr am Parkplatz Budam  ankomme. In Anbetracht der Wetterlage werfe ich schnell noch ein paar Sachen aus dem Rucksack (Regenhose, extra Leiberl, ..) und marschiere um 11:30 los. Nach einem kurzen Stück Asphaltstraße geht der Weg in einen Forstweg über. Links, am in der prallen Sonne liegenden Steilhang, sehe ich zwei Wanderer. Da ich es eilig habe übersehe ich die Abzweihung vor einem Gehöft und renne am Forstweg weiter ins Große Nilljochtal. Dann komt mir das komisch vor. Ich kehre um und muss mit Schrecken erkennen, das auch mein  Weg über genau diesen sonnigen Steilhang führt. So nehme ich auch ich den kürzeren aber steileren, direkten Weg zur Nilljochhütte   ,

Nilljochhütte

die auf
1990m. ü. A. liegt. Die meißte Zeit in der Sonne (und Hitze), nur selten durch ein kurzes Stück Wald. Um 13:10 erreichte ich die Hütte. Hermi und Stefan entdecke ich als erstes, dann Reinhard. Leider ist nur mehr ein Sonnelplatzerl frei. Erst kurz (10 Min) vor Abmarsch um 14 Uhr finde ich im Schatten ein wenig Erholung.

Beinahe pünktlich um 14 Uhr erreichten auch Herwig und Lisbeth unseren Treffpunkt. Der bereits ausgeruhte Teil der Gruppe geht kurz danach los. Der Weg verläuft nordwärts, teilweise in direkter Linie und ist sehr steil. Aber daburch gewinnen wir schnell an Höhe.

Am Sandboden

Es geht vorbei an der Schmiedleralm auf 2080m und weiter zur Stuhleralm auf 2295m. Von da an führt uns der Steig Nr 922 zum ebenen Sandboden (2550m) und in einem Bogen Richtung Osten zur Bonn-Matreier-Hütte  auf 2745m. Die erreiche ich nach drei weiteren Stunden in der Hitze um 17 Uhr 20.

Trinken, trinken, trinken ist jetzt das Motto des Tages, denn es ist heiß. Laut Wetterbericht mehr als 30°C.

Ignaz hat für uns nicht nur ein Quartier reserviert, sondern auch gleich HP mit 3-gängigem Abendessen und Frühstück bestellt. So leiten wir mit einem guten Essen den gesellige Abend ein. Stefan und Ignaz erzählten von ihren Himalaja-Touren und so manch anderen Abenteuern. Auch Erinnerungen an die Planung und Errichtung des Gipfelkreuzes (Ignaz war damals als einziger aus der Gruppe dabei) und viele andere gemeinsame Erlebnisse werden ausgetauscht. Dann geht es ab in die Schlafkojen. Unsere, ich teile sie mir mit Hans, hat erfreulicher Weise eine Dachlucke und damit ist für gute Luft gesorgt. Die Nacht ist kühl und die Decke vertrage ich gut.

Am nächsten Morgen um 7 Uhr erwartet uns schon ein herrliches Frühstück und um 8 uhr beginnt der Aufstieg zum Gipfel. Der Tag ist herrlich! Noch nicht all zu heiß von der kühlen Nacht und hin und wieder ein kleines Wölckchen machte den Aufstieg sehr angenehm. Den Rucksack lasse ich in der Hüttel  und muss nur die Trinkflasche schleppen. Ignaz hats schwerer. Er hat nicht nur das neue Schild fürs Gipfelkreuz zu schleppen, sonder die Akkubohrmaschine und Montagematerial. Auch ein Gipfelschnapserl für alle hat er mit dabei!

Das „Sailkopf“ Schild

Der Wegweiser bei der Hütte zeigte uns wie’s zum „Sailkopf“ weiter geht und führt uns in ein flaches Blockkar in dem wir uns vorwiegend an Stoanamandln 
orientieren. Von dem einige Jahre später ebenfalls von der Kolpingsfamilie Wien-Favoriten errichteten Koplingweg ist nicht mehr viel übrig. Den rauhen Bedingungen ist er nicht gewachsen gewesen. Zwei Schilder kann ich noch entdecken. Dann erreichen wir den Göfflersboden, der bereits im Nationalpark Hohe Tauern liegt.
Kurz bevor sich die Wege 922 (Kälberschartl – Rauhkopf) und 923 () trennen, halten wir uns links und gehen Richtung Norden und halten direkt auf den Säulkopf zu. Über das steil herabfallende Schuttkar kommen wir zu den Seilversicherungen die uns auf der westlichen Seitedes ausgesetzten Ostgrats (A/B) bis kurz vor den Gipfel führen.  So erreichen wir nach etwa 1 ½ Stunden, um 9:30, den Gipfel. Ignaz machte sich sofort an die Motage des neuen Schildes mit Kolpinglogo, das auf dem Gipfelbuchbehälter montiert ist und über die Jahre schwer in Mitleidenschaft gezogene wurde. Hermi geht ihm dabei hilfreich zur Hand, der Rest unterstützten ihn mit „zuschauen“. Wir  machen Fotos, stoßen auf den Gipfelsieg an und genießen den herrlichen Ausblick.

Nach einer 3/4 Stunde Rast machen wir uns auf den Rückweg. Der Abstieg ist viel einfacher, als ich beim Aufstieg befürchtete. So dass ich 5 vor 12 wieder die Bonn-Matreier-Hütte erreiche. Wieder ist trinken, trinken, trinken angesagt.

Schnell mache ich noch einen Abstecher zur höchstgelegene Kapelle der Ostalpen, die in unmittelbarer Nähe der Hütte liegt. Nach kurzer Rast machen Stefan (der wieder vorausrennt 🙂 und ich uns wieder auf den Weg, Abstieg zur Nilljochhütte und dort Mittagspause. Dann trennen sich unsere Wege, denn Stefan parkt am Parkplatz Bodenalm  . Bevor ich den Parkplatz erreiche schaue ich mir noch die St.Margaretha Kapelle an.

Kartenansicht

Gesamtstrecke: 23.13 km
Gesamtanstieg: 2028 m
Gesamtabstieg: -1974 m
Gesamtzeit: 05:17:42
Download file: Säulkopf_gesamt.gpx

Anmerkung:
Der Track setzt sich aus 5 Teilen zusammen:
MO Anfahrt, Austieg Nilljochhütte und weiter zur Bonn-Matreier-Hütte
1. P Budam -> Nilljochhütte
2. Nilljochhütte -> Bonn-Matreier-Hütte
DI Gipfelsturm, Abstieg mit Heimfahrt
3. DI     Bonn-Matreier-Hütte -> Gipfel – Bonn-Matreier-Hütte
4. DI     Bonn-Matreier-Hütte -> Nilljochhütte
5. DI     Nilljochhütte -> P Budam

Gemütlich        Mittel        Anstrengend

Einkehrmöglichkeit:
Nilljochhütte 
Bonn-Matreier-Hütte 
Schmiedleralm 

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