Auch wir haben einen Sehnsuchtsberg, den höchsten Berg von Istrien.
Wie ein Soldat, so heißt er auch in der Landessprache, steht er da und ragt aus dem Meer. Wir sind schon oft vorbeigefahren und auch durch den Tunnel unten durch … man könnte sagen „oft gesehen aber nie erreicht“.
Im Naturpark Učka kann man den 1396 m.ü.A. (mit Aussichtsturm 1401,34 m) hohen Vojak erwandern.
Von seinem Gipfel ergibt sich ein überwältigender Tiefblick auf die Inseln Krk und Cres sowie auf die Küstenorte an der Kvarner Bucht.
Also hinein ins nächste Abenteuer.
Die über 20km mit jeweils 1400Hm Auf- und Abstieg von Opatija aus wollen wir ja doch nicht in Angriff nehmen also beginnen wir am Parkplatz auf der Passhöhe Poklon. Von hier aus gibt es schon einen tollen Blick auf die Inselwelt der nördlichen Adria und hinüber zum Küstengebirge Velebit. Unser Weg führt uns an der Südseite durch einen Hochwald über Stock und Stein unterhalb der Nebengipfel Jazvina und Plaš stetig höher. Manchmal auch über kurze Steige, Steintreppen und dann wieder ein Stück der Asphaltstraße hinauf zur Sende- und Radaranlage. Weil die Bäume noch keine Blätter tragen haben wir immer wieder einen Tiefblick hinunter zum Meer und sehen wie die drittgrößte kroatische Stadt Rijeka immer kleiner erscheint. Vor über 100 jahren waren dort noch die Werften der K.K. Österreichischen Kriegsmarine untergebracht. Vorbei an so manchem Felsen erreichen wir schließlich über das letzte gepflasterte Wegstück den Gipfel mit dem runden Aussichtsturm. Der wurde 1911 vom Österreichischen Touristen Klub errichtet und nach dem 1. Weltkrieg vom italienischen Alpenverein übernommen. Über eine kleine Außentreppe gelangen wir zur Aussichtsplattform mit einem überwältigenden 360° Panorama. Leider ist es etwas dunstig, als wir oben stehen, so dass sich die Sicht in der Ferne verliert. So ein Berg direkt am Meer ist schon etwas Besonderes. Im NW reicht die Sicht bis zu den Lagunen von Venedig und Grado. Im N türmen sich die schneebedeckten Julischen Alpen mit dem slowenischen Nationalberg Triglav und den Karawanken. Nach O erkennt man das Kapela-Gebirge und weiter im SO den nördlichen Velebit. Im S liegen die großen Inseln Krk, Rab, Cres und Lošinj. Nach SW erstreckt sich die Aussicht auf die istrische Küste bis nach Pula. Und schließlich nach W und NW hin liegt uns die Halbinsel Istrien zu Füßen.
Genug gesehen, es geht weiter in Richtung W über einen felsigen Grat welcher bald nach unten wegbricht und wir beginnen den Abstieg über einen steilen Steig. Unten können wir schon einen Rastplatz am Sedlo dem nöchsten Passübergang in Istrien mit einem eigenartigen Steinlabyrinth erkennen. Wir schwenken nach links in N Richtung und wandern auf einem netten Waldweg am nördlichen Fuß des Vojak zurück zum Poklon.
„netter als nett“ !





































Gesamtanstieg: 573 m
Gesamtabstieg: -579 m
Gesamtzeit: 03:35:40
Einkehrmöglichkeit: keine