In einem Waldgebiet zwischen Horvátzsidány und Kőszeg liegt die Peruška Mária Kapelle, in der sich die Schutzpatrone von mehr als zwanzig Handwerksberufen befinden. Die Kapelle ist ein sehr bekannter Wallfahrtsort in der Region.
Der Ort ist, wie der Name Horvát… schon sagt, eine kroatische Ansiedlung und liegt nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt. Die Kroaten waren und sind katholisch und haben, im Gegensatz zu den meist protestantischen Ungarn, mit der Marienverehrung kein Problem.
Wir fahren also mit dem Auto auf einem Feldweg bis zur ungarischen Grenze wo uns ein übermotivierter Jagdpächter mit deutsch-deutschem Akzent eine Belehrung bezüglich Grenze, Wildschweinen und Grundbesitz zukommen lässt. Wir belehren ihn freundlich über das österreichische Forstgesetz und die Wegefreiheit sowie über die Zugehörigkeit Ungarns zur EU und gehen weiter in Richtung Grenze. Etwa 50m durch dichten Wald und wir sind in Ungarn. Dort gehen wir auf dem alten Patroullienweg ein Stück entlang bis wir auf einen Feldweg stoßen, welcher uns direkt nach Horvátzsidány führt. Wir durchqueren den Ort und wandern auf der anderen Seite in den Wald hinein. Hier gibt es ein großes Wegkreuz und eine kleine Marienkapelle aber die ist nicht unser Ziel. Nach einem kurzen , steilen Anstieg auf einem vom Regen aufgeweichten Waldweg erreichen wir einen Hochwald und gehen auf dem markierten Waldweg weiter gegen Osten. Am anderen Ende von dem Wäldchen biegen wir links ab und folgen einem Mann mit Hund auf einem Feldweg der irgendwann einfach endet. Wir fragen den Mann auf kroatisch nach dem Weg und bekommen tadellos die gewünschte Auskunft – gut wenn man die Zweitsprache der Einheimischen auch kann. Mit Ungarisch und Deutsch würden wir noch heute dort herum irren. Wir gehen also ein Stück zurück und nehmen den rechten der beiden Wege. Nachdem wir den riesigen Acker umrundet haben gelangen wir zu einer uralten Eiche. Gleich daneben befindet sich die gesuchte Kapelle mit den diversen Heiligen-Statuen. Ebenso gibt es dort einen Glockenturm, ein Wegkreuz, verschiedene Info-Tafeln in Ungarisch/Kroatisch/Deutsch mit der Legende über die Entstehung der Wallfahrtsstätte, sowie einige Schutzhütten und Picknick-Plätze. Das muss ja ein regelrechter muláčák sein (als Mulatschak ( ungarisch „mulatság“ für „Belustigung“ oder „Vergnügen“) wird in Ungarn und teilweise auch seinen Nachbarländern eine „ausgelassene Unterhaltung“ bezeichnet), wenn hier die ganzen Einwohner der Umgebung zusammen kommen.
Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen haben starten wir den Rückweg wie wir gekommen sind. In Horvátzsidány besuchen wir dann noch die dortige Johannes Kirche, welche ursprünglich eine Marien-Wallfahrtskirche hätte werden sollen aber sich offenbar nicht durchgesetzt hat.
Trotz Schlechtwetter – sehr nett.
Gesamtanstieg: 209 m
Gesamtabstieg: -215 m
Gesamtzeit: 04:11:07
Gemütlich Mittel Anstrengend
Einkehrmöglichkeit: Gasthaus in Horvathzsidany