Nach den großen Stauseen von Ottenstein, Dobra und Thurnberg darf der Kamp wieder seinem natürlichen Lauf folgen. Im Mittleren Kamptal ab Wegscheid am Kamp verläuft der Fluss bis Rosenburg wieder in einer naturnahen Fluss-, Wald- und Felslandschaft in einem der am besten erhaltenen, ursprünglichen Flusstäler Österreichs. Natürliche, weil unwegsame Hangwälder, ein frei fließender Fluss und blumenreiche Uferwiesen wechseln sich ab.
Also auf in die Kamptalwildnis.
Wir beginnen unsere Wanderung am Dorfplatz von Altpölla. Es geht in südliche Richtung den Wegweisern mit der Aufschrift „Schauensteinweg 52“ folgend. Wir wandern über Feldwege über die Ebene bis wir bei einer Wiese in den Wald eintauchen. Hier beginnt ein schmaler Steig welcher uns steil, verdammt steil, bergab führt und uns nach ½km etwa 100 Hm weiter unten in Wegscheid am Kamp ausspuckt. Vorbei an einer alten Mühle und dann immer der Dorfstraße entlang geht es nun ans andere Ende vom Ort. Rechterhand den Kamp und über uns die dunklen Wolken haben wir immer im Blickfeld. Am Ortsende beginnt ein Fahrweg der meistens am Kampufer entlang führt und immer wieder tolle Blicke auf die Wildnis freigibt. Ab und An gibt es Schautafeln mit Erklärungen zu Flora und Fauna; die verdammten Gelsen sind auf keiner Tafel vermerkt. Zwischenzeitlich beginnt es immer wieder leicht zu tröpfeln und als wir die Abzweigung bei der alten Binnenthalmühle erreichen regnet es wirklich. Nun biegt der Weg vom alten Nö. Mariazellerweg (einem Teil von Nwn 06) nach links ab und führt 1km lang steil die 200 Hm zur Babenberger Ruine Schauenstein hinauf. Auf dem schmalen Pfad rinnt uns zeitweise das Regenwasser entgegen und es ist dadurch recht rutschig. Zum Glück hört der Regen aber bald auf und bei der Ruine scheint schon fast die Sonne. Leider ist der Burgfried mit der Aussichtsplattform versperrt und den Schlüssel müssten wir im Nachbarort abholen, diese 2,5 km ersparen wir uns. Aber auch so haben wir von da oben eine schöne Aussicht auf das Mittlere Kamptal und die dichten Urwälder ringsum. Weiter geht es auf einer breiten Forststraße bis wir den Wald verlassen und im Ort Krug links abbiegen. Noch einmal geht es in einen dichten Wald hinein, eine kleine Schlucht überbrückt und dann über Feldwege und zuletzt die Straße wieder nach Altpölla.
Trotz Regen „Sehr nett“.
Gesamtanstieg: 318 m
Gesamtabstieg: -310 m
Gesamtzeit: 02:55:50
Einkehrmöglichkeit: Wegscheiderhof