Hochlantsch (Stmk)

Der Hochlantsch (1720 m ü. A.) ist der höchste Berg im Grazer Bergland, einer Untergruppe der Randgebirge östlich der Mur nach der Alpenvereinseinteilung.“ So steht es auf Wikipedia  zu lesen.
Und da soll es heute trotz trübem Wetter rauf gehen.

Der Hochlantsch liegt im Nebel oder die Wolken hängen sehr tief. In der Nacht ist etwas Neuschnee gefallen. Trotzdem marschiere ich los und nehme den einfachsten Aufstieg, den von der Teichalm. Links neben dem Teichwirt beginnt der markierte Weg 740. Das wunderschöne Waldwegerl führt eher gemütlich aber stetig bergauf. Der Weg ist schneefrei, erst bei der ersten Lichtung auf etwas über 1300 Meter ist alles angezuckert. Die Lichtung erinnert mich an den Westhang des Hohen Hengstes. Er ist wie dieser übersät mit entwurzelten Wurzelstöcken. Nur mit dem Unterschied, dass es hier einen Weg gibt.
Zum ersten Mal ist die Sicht auf den Teichalmsee und die Skipisten frei. Sonst beschränkt sich die Sicht auf den Weg und die nächste Umgebung. An Fernsicht ist nicht zu denken. Der Weg selbst ist aber so schön, dass ich beschließe weiter zu gehen. Vielleicht liegt der Gipfel ja über der Wolkendecke.

Als ich die zweite Lichtung erreiche bin ich „drinn in der Nebelsuppe“. Der Weg ist breit, links und rechts vom Schnee eingesäumt und gut sichtbar. Ich treffe zwei Damen, die mir versichern, dass der Weg bis oben gut begehbar ist. Also gehts weiter. Die Abzweigung zum Zachenkreuz übersehe ich. Bei diesem Wetter bleibe ich ohnehin besser am markierten Wanderweg. Die Wanderung ist inzwischen zu einem kleinen Wintertraum geworden. Es herrscht absolute Stille, die Bäume sind weiß, am Weg Schustapfen im Schnee. Ich bin nicht der Erste der heute hier geht, das beruhigt.
Kurz vor dem Gipfel sind erste Latschen zu sehen, es wird felsiger und rutschiger. Die Markierung auf den Steinen oft unter dünner Schneedecke verborgen. Und plötzlich ist das Gipfelkreuz im Nebel zu erkennen. Nun beginnt ein wenig Kletterei und das Ziel ist erreicht.

Wegen des unwirtlichen Wetters beginne ich gleich nach der Eintragung im Gipfelbuch mit dem Abstieg. Unterwegs entdecke ich den Schluckspecht. Leider lässt sich das Kästchen trotz Einsatz meines Leatherman nicht öffnen, da das Holz durch die Feuchtigkeit zu sehr aufgequollen ist.

Weiters lerne ich nun zwei Dinge ich ich ohnehin schon weiß. Erstens: der Weg sieht beim Abstieg ganz anders aus als beim Aufstieg und zweitens: in der Kälte geht der Akku vom Handy rasch in die Knie, oder das dumme Ding schaltet wegen der niedrigen Temperatur einfach ab. Gott sei dank hält das Navi durch denn Papierkarte habe ich wieder besseren Wissens auch keine dabei. Da aller guten Dinge drei sind, passiert was passieren muss, ich halte mich zwar an die Markierung, aber der Weg ist ein anderer. Ein Blick aufs Navi zeigt, dass ich zum Steirischen Jockl und Walfahrtskircherl Guten Tag  unterwegs bin. Die Folge ist ein ungeplanter Umweg. Aber wenigstens hat sich der Nebel gelichtet und der Blick ins Tal ist frei. Aus Zeitgründen lasse ich Jockl und Schüsserbrunn rechts liegen und folge der Forststraße zugleich Wanderweg 746. Bei der nächsten Weggabelung gehe ich nicht weiter „zum guten Hirten“ sondern zweige links auf Nummer 3 ab, eine kleine Abkürzung. Dann stoße ich auf den österreichischen Weitwanderweg 02,  den längsten Wanderweg Österreichs.

Immer noch Forstweg, führt mich dieser weiter bis zum Mixnitzbach. Auf halbem Weg zurück zum Teichalmsee komme ich am Birkhahnkreuz vorbei, das in unmittelbarer Nähe des Ochsenbodenlochs, einer geschützten Naturhöhle, steht. Nun sind es noch etwa 2 km eben, dem Bach entlang bis ich den Ausgangspunkt erreiche.

Kartenansicht

Gesamtstrecke: 11.66 km
Gesamtanstieg: 657 m
Gesamtabstieg: -665 m
Gesamtzeit: 03:50:40
Download file: Track_2022-04-27 Hochlantsch.gpx
[mittel]

Einkehrmöglichkeit:
Steirischer Jokl

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